Duello Amoroso
Italienische Barockkantaten über Liebe und Leidenschaft
SA 6. Sep. 2025 | 16:30-17:30
Innenhof Servitenkloster (bei Regen im Sommerchor)
Im Barock ist Liebe alles andere als ein sanftes Gefühl – sie ist ein leidenschaftliches Duell, ein dramatisches Spiel gegensätzlicher Emotionen. Zärtlichkeit und Misstrauen, brennende Leidenschaft und schmerzhafter Verrat prallen aufeinander und lassen das Herz in Aufruhr geraten. Inspiriert von Artemisia Gentileschi, einer außergewöhnlichen Künstlerin, die sich die sich mit beeindruckender Kraft in einer von Männern dominierten Welt behauptete und ihre Vision von Leben und Liebe durch ihre Kunst verteidigte, taucht das Ensemble Artemisia in die Abgründe und Höhen der menschlichen Seele ein. Im Zentrum dieser musikalischen Entdeckungsreise steht jene Urkraft, die alles bewegt: die Liebe.
Zwischen Vivaldis Schatten des Zweifels, Scarlattis lodernder Glut, Händels pochendem Herzen und der verführerischen Grausamkeit von Hasses Fille entfaltet sich ein faszinierendes Panorama barocker Gefühlswelten. Jedes Werk erzählt seine eigene Geschichte, jede Komposition enthüllt eine neue, überraschende Facette des Herzens – und macht spürbar, wie widersprüchlich, vielschichtig und überwältigend Liebe sein kann. So entstehen Figuren, die wirken, als hätte Artemisia selbst sie mit ihrem Pinselstrich erschaffen: kraftvoll, vielschichtig und zutiefst menschlich – ein Fest für die Sinne und die Seele!
NACHWUCHSFÖRDERUNG: 2025 startete eine spannende Kooperation zwischen dem Festival und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK). Initiiert von ensemble freymut wurde gemeinsam ein einzigartiges Förderprogramm ins Leben gerufen, das Nachwuchsmusiker:innen im Bereich Alte Musik gezielt unterstützt. Im Rahmen praxisorientierter Workshops erhielten die Studiernden wertvolle Einblicke in das Musikbusiness.

Ensemble Artemisia
Gegründet im März 2025, ist das Ensemble Artemisia ein dynamisches, internationales Kollektiv von Spezialist:innen für Alte Musik, das sich durch eine gemeinsame Leidenschaft für historisch informierte Aufführungspraxis auszeichnet. Inspiriert von der kühnen Vision und expressiven Intensität der Barockmalerin Artemisia Gentileschi (1593–1653) – einer Pionierin der Barockmalerei und Symbolfigur für kreative Unabhängigkeit in einer männlich geprägten Welt – verleiht das Ensemble dem Repertoire des 17. und 18. Jahrhunderts eine unverwechselbar poetische und kraftvolle Stimme.
Jede Kantate wird mit Bedacht ausgewählt, um Gentileschis künstlerische Welt widerzuspiegeln: emotionsgeladen, reich an Kontrasten und zutiefst menschlich.
Die Mitglieder des Ensembles sind erfahrene Solist:innen und Kammermusiker:innen mit vielfältigen kulturellen und musikalischen Hintergründen. Mit Sitz in Wien sind sie europaweit als Preisträger:innen und gefragte Künstler:innen aktiv.
Catalina Paz – Sopran
Geboren in Chile und aufgewachsen in Spanien, ist Catalina Paz eine vielseitige lyrische Koloratursopranistin, bekannt für ihre ausdrucksstarke Bühnenpräsenz und stimmliche Beweglichkeit. Sie schloss ihr Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW) mit Auszeichnung ab und absolviert derzeit ihr Masterstudium in Alter Musik an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) bei Roberta Invernizzi.
Als Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe ist sie seit 2016 Mitglied des Solistenensembles der Donau Philharmonie. Nach ihrem Solodebüt im Palau de la Música de Valencia trat sie auf renommierten Bühnen und Festivals auf, darunter das Teatro de la Maestranza, MuTh, die Hohenloher Festspiele, Arena Gärten der Welt, Stift Melk und die Neue Oper Wien. Ihr Repertoire reicht von Oper und Operette bis hin zu geistlicher Musik und Barockwerken – ein Ausdruck ihrer stilistischen Vielseitigkeit und musikalischen Tiefe.
Rebecca Taio – Traversflöte
Die italienische Flötistin Rebecca Taio ist gleichermaßen in der modernen wie auch in der historischen Aufführungspraxis zu Hause. Sie studierte unter anderem bei Raffaele Trevisani, Andrea Oliva, Patrick Gallois und Sir James Galway. Als Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe – darunter der Internationale Flötenwettbewerb „S. Zampetti“ – konzertiert sie regelmäßig als Solistin und Kammermusikerin in ganz Europa. Ihre beiden Alben Undine (2022) und Alter Ego (2023) erschienen bei Brilliant Classics. Neben der Flöte absolvierte sie 2020 auch ein Cellostudium und spezialisiert sich derzeit auf Renaissance-, Barock- und Klassikflöten.
Viktória Menyhárt – Barockcello
Die ungarische Cellistin Viktória Menyhárt begann ihre musikalische Ausbildung an der Bartók Béla Musikschule und setzt ihr Studium derzeit an der Kunstuniversität Graz (KUG) im Masterstudiengang Cello fort. Seit Herbst 2024 studiert sie zudem Barockcello an der MUK bei Jörg Zwicker. Sie ist eine aktive Kammer- und Orchestermusikerin, unter anderem mit dem Vicali Klaviertrio und den Grazer Philharmonikern. Regelmäßig ist sie bei Festivals für Alte Musik zu hören, etwa bei Resonanzen im Wiener Konzerthaus.
Hongyi Sophia Cai – Cembalo
Geboren in China und aufgewachsen in Australien, studierte Hongyi Sophia Cai Klavier und Kammermusik am Sydney Conservatorium of Music, wo sie sowohl Bachelor- als auch Masterabschlüsse erwarb. Es folgten weiterführende Studien in Deutschland und Österreich. Derzeit absolviert sie ihr Masterstudium im Fach Fortepiano und studiert Historische Tasteninstrumente an der MUK bei Nicholas Parle und Mikayel Balyan. Als mehrfach ausgezeichnete Solistin gewann sie 2022 den 1. Preis beim 11. Internationalen J.S.-Bach-Klavierwettbewerb (In Memoriam Walter Blankenheim).
Neben ihrer Tätigkeit als Cembalistin tritt sie auch als Dirigentin auf – zuletzt leitete sie Werke von Purcell, Haydn und Mozart mit der Wien Sinfonietta.
